Inbetriebnahme Alarm Dispatcher Control

Das Alarm Dispatcher Control bietet je nach Ausführung mehrere digitale IOs (Eingänge und Ausgänge) sowie mehrere Relais-Ausgänge, die flexibel als Ein- bzw. Ausgänge für einen Alarm Dispatcher Mini/Box/VM genutzt werden können. 
In Absprache mit dem Alarm Dispatcher Support lassen sich komplexere Szenarien realisieren, wie z. B. eine verzögerte An- und Abschaltung bei einem Alarmeingang.

Vorraussetzungen:

  • Alarm Dispatcher Mini oder Alarm Dispatcher Box zur Verbindung/Ansteuerung
  • Die Montage muss von einer elektrischen Fachkraft erfolgen!

Bitte vereinbaren Sie rechtzeitig im Vorfeld einen Termin mit dem Kundendienst von Alarm Dispatcher unter support@alarm-dispatcher.de, um die Schaltung gemeinsam mit Ihrem Elektriker zu testen. Teilen Sie uns dazu bitte auch die genaue Belegung der Klemmen mit: Welche IO-Klemme/Relais wird wofür genutzt und ist auf welche Art und Weise beschaltet?

Eigenschaften und Maximale Belastung

Je nach konkreten Kundenanforderungen nutzen wir unterschiedliche Ausführungen des Alarm Dispatcher Controls. In diesem Abschnitt sind die technischen Daten je nach Variante zusammengefasst.
Irrtümer auf dieser Seite vorbehalten, im Zweifel gilt die gedruckte Anleitung bzw. der Aufdruck auf dem Gerät.

ANEL NET-PwrCtrl HUT 2C HV

  • Datenblatt: https://de.anel.eu/deutsch/Beschreibung_NET-PwrCtrl_7.2.pdf
  • Anzahl digitale IOs: 8 (Klemmen D1..D8)
  • Anzahl Relais: 8 (Doppelklemmen R1..R8, Schließer, per Software: Öffner)
  • Maße: L 106 mm, B 90 mm, H 59 mm (entspricht 6 HUT-Sicherungen à 17,5 mm = 105 mm)
  • Befestigung: Montage auf 35mm Hutschiene
  • Temperaturbereich: -20..+60°C
  • Luftfeuchtebereich: 10..90 % nicht kondensiert
  • Anschlussquerschnitt Klemmen: 0,205..3,31 mm² (starr/flexibel)
  • Spannungsversorgung Control: 100-240V~ 50-60Hz (via Klemmen "100-240V~ 50-60Hz")
  • Relais:
    • Wechselspannung: 16 A/250 V~ (ohmsche Belastung)
    • Gleichspannung: 16 A/14 V-
    • Digitale IOs
    • Eingänge: 0..12 V (logisch AUS bei < 0,4 V, logisch EIN bei > 2,4 V)
    • Ausgänge: logisch AUS: 0 V, logisch EIN: 3,3 V; max. 2 mA
    • Spannungsausgang 3V3: 3,3 V, max. 2 mA
  • Konfigurationsadresse: http://net-control:80 (bzw. IP-Adresse)
  • Anmeldung:
    • Benutzername: admin
    • Passwort: anel

Montage

Das Alarm Dispatcher Control wird in einen Stromverteilerkasten eingebaut, in dem Anschlüsse für alle zu steuernden Anlagen vorliegen müssen.
Setzen Sie das Alarm Dispatcher Control in ihrem Stromverteilerkasten auf eine vorhandene Hutschiene, beachten Sie, dass eine Verbindung per LAN-Kabel zu Ihrem Netzwerk-Router möglich sein muss.
Das Alarm Dispatcher Control hat auf der oberen Klemmleiste zwei braun/orange Anschlüsse (beschriftet mit 100-240V~ / 50-60 Hz) – stellen Sie daran die Stromversorgung her.
Schließen Sie abschließend das Ethernet-Kabel auf der Oberseite des Gerätes an und verbinden Sie es mit Ihrem Router.

Elektrischer Anschluss

Zur Stromversorgung des Controls selbst nutzen Sie die entsprechend beschrifteten Klemmen (siehe Abschnitt Montage). Der zulässige Bereich der Eingangsspannung und -frequenz muss eingehalten werden (siehe Abschnitt Eigenschaften).

Relaisausgänge

Relaisausgänge eignen sich zur Schaltung externer Lasten/Verbraucher, die mit Wechsel- oder Gleichspannung betrieben werden. Die Kontakte sind potentialfrei, das heißt, es besteht keine elektrische Verbindung zwischen dem Control selbst und der externen Last. Dadurch sind z. B. andere Spannungen möglich als das Control selbst hat.

Wir empfehlen die Relais abzusichern, da im Falle des Kurzschlusses die Kontakte des Relais „kleben“ könnten.

Beachten Sie die maximale Last je Relais (siehe Abschnitt Eigenschaften).

Die Relaisausgänge können als Schließer, als Öffner oder als Wechsler betrieben werden (je nach Ausführung des Controls).
  • Schließer: Die elektrische Verbindung ist normalerweise unterbrochen. Bei einem Alarmeingang wird die elektrische Verbindung für eine definierte Zeit hergestellt.
  • Öffner: Die elektrische Verbindung ist normalerweise hergestellt. Bei einem Alarmeingang wird die elektrische Verbindung für eine definierte Zeit unterbrochen.
  • Wechsler: Die elektrische Verbindung ist normalerweise zwischen einem gemeinsamen Klemme COM und einer weiteren Klemme A hergestellt. Bei einem Alarmeingang wird die elektrische Verbindung für eine definierte Zeit zwischen der gemeinsamen Klemme COM und einer dritten Klemme B hergestellt und die andere Verbindung zwischen COM und A unterbrochen.
Welche Schaltvariante Sie benötigen, hängt von der konkreten Anwendung ab. Fragen Sie im Zweifelsfall Ihren Elektriker. Typische Anwendungsfälle wie z. B. Licht einschalten und Tor öffnen bei Alarmeingang nutzen meist einen Schließer.
Schließen Sie die beiden Leitungen, die verbunden/getrennt werden sollen, an die beiden Klemmen eines Relais an. Nutzen Sie geeignete Kabelquerschnitte und Aderendhülsen.

Digitale Eingänge

Die acht digitalen IOs lassen sich einzeln als Eingang konfigurieren. Sie eignen sich dazu, einen Alarm auszulösen, wenn ein externes Ereignis (z. B. Taster, BMA-Auslösung, Auslösung der Einbruchsmeldeanlage) eingetreten ist.
Je nach extern angeschlossenem System sind verschiedene Schaltungen möglich bzw. nötig.

Direkte digitale Ansteuerung

Diese eignet sich für ein anderes digitales System, dass sowohl EIN als auch AUS ausgibt. Wichtig ist, dass sowohl der EIN-Zustand als auch der AUS-Zustand getrieben werden. Außerdem müssen die Massen (GND) der beiden Systeme miteinander verbunden werden. Das Control erkennt ab einer Spannung von 2,5 V den EIN-Zustand. Unterhalb von 0,4 V erkennt es den AUS-Zustand. Wir empfehlen für die sichere Erkennung der Zustände die Nutzung von 12 V für EIN und 0 V für AUS.
Beachten Sie die maximale Eingangsspannung an den digitalen Klemmen (siehe Abschnitt Eigenschaften).

Verbinden Sie die Masse des externen Systems mit einer Leitung mit einer der GND-Klemmen des Controls. Verbinden Sie für jeden benötigten Eingang eine der digitalen Klemmen. Nutzen Sie geeignete Kabelquerschnitte und Aderendhülsen.

Potentialfreier Ausgang mit integriertem Pull-Up-Widerstand

Wenn das zu verbindende System über potentialfreie (Relais-)Ausgänge verfügt, kann diese Schaltung genutzt werden. Der integrierte Pull-Up-Widerstand muss in der Konfiguration des Controls aktiviert werden.

Grundsätzlich können sowohl Schließer als auch Öffner (siehe oben) genutzt werden. Der Vorteil von Öffnern liegt darin, dass sich Drahtbrüche erkennen lassen (bei einem Drahtbruch wird dann analog zu einer normalen Auslösung ein Alarm ausgelöst).

Verbinden Sie eine der GND-Klemmen des Controls mit einem der beiden Arbeits- bzw. Ruhekontakte des Relais. Verbinden Sie einen der digitalen Klemmen mit dem anderen Arbeits- bzw. Ruhekontakt des Relais. Jedes Relais muss separat an eine GND-Klemme angeschlossen werden.  Nutzen Sie geeignete Kabelquerschnitte und Aderendhülsen und ggf. eine geeignete Verteilung für GND.

Hinweis: Insbesondere bei Öffnern kann es durch elektromagnetische Effekte zu Fehlauslösungen kommen. In dem Fall empfehlen wir die Nutzung eines externen Pull-Up-Widerstands (siehe nächster Abschnitt).

Potentialfreier Ausgang mit externem Pull-Up-Widerstand
Diese Schaltung ist analog zur Variante mit integriertem Pull-Up-Widerstand. Sollten bei jener Variante Probleme mit Fehlauslösungen auftreten, hilft ein externer Pull-Up-Widerstand.

Stellen Sie dafür über eine externe Beschaltung eine elektrische Verbindung mit einem Widerstand von 10 kΩ zwischen einer der 3V3-Klemmen sowie der digitalen Klemme des Controls her. Dadurch ist die digitale Klemme des Controls sowohl mit der 3V3-Klemme über den 10 kΩ-Widerstand als auch direkt mit einem der beiden Arbeits- bzw. Ruhekontakte des Relais verbunden.  Nutzen Sie geeignete Kabelquerschnitte und Aderendhülsen.

Digitale Ausgänge

Die acht digitalen IOs lassen sich einzeln als Ausgang konfigurieren. Sie eignen sich dazu, ein digitales Signal einer bestimmten Spannung an ein anderes digitales System zu geben.

Wichtig zu beachten ist, dass das andere digitale System die Spannungen des Controls verträgt und die Massen verbunden werden. Im EIN-Zustand liegen an den Ausgangsklemmen des Controls 3,3 V an. Im AUS-Zustand liegen 0 V an. 
Beachten Sie unbedingt die maximale Belastbarkeit der digitalen Ausgänge des Controls (siehe Abschnitt Eigenschaften).

Verbinden Sie die Masse des externen Systems mit einer Leitung mit einer der GND-Klemmen des Controls. Verbinden Sie für jeden benötigten Ausgang eine der digitalen Klemmen. Nutzen Sie geeignete Kabelquerschnitte und Aderendhülsen.

LAN-Anschluss

Verbinden Sie das Control per Ethernet mit einem Netzwerk mit DHCP. Wichtig ist, dass das Control im selben Netzsegment (z. B. 192.168.0.x) liegt wie der Alarm Dispatcher Mini/Box/VM. Andernfalls können die Eingangssignale nicht zuverlässig übertragen werden. Technisch: UDP-Broadcasts müssen übertragen werden können.

Konfiguration und Diagnose

Zur Prüfung und Konfiguration des elektrischen Anschlusses bietet das Control ein Web-Interface. Dieses können Sie über einen Browser unter dem Hostnamen (siehe Abschnitt Eigenschaften) bzw. der IP-Adresse (diese finden Sie in Ihrem Router) des Controls erreichen. Die Anmeldedaten sind im Abschnitt Eigenschaften angegeben.